Sonntag, 4. September 2022

Buchrezension #250: Timo Küntzle - Landverstand-Was wir über unser Essen wirklich wissen sollten

Für 'Landverstand' hab ich insgesamt 28 Tage gebraucht. Da das Buch doch etwas trockener zu lesen war und man manchmal auch mitdenken musste, hab ich es nur zu Hause gelesen und auch nur jeden Tag knappe 20 Seiten.

KLAPPENTEXT: „Wir Konsumenten blockieren ein nachhaltigeres globales Ernährungssystem, indem wir der Landwirtschaft einen Mühlstein aus Vorurteilen, Denkverboten und widersprüchlichen Wünschen um den Hals hängen.“ Über unser Essen und die Art und Weise seiner Herstellung wurde nie emotionaler und verbissener diskutiert als heute. Gleichzeitig ist die Zahl der Menschen mit direktem Einblick in die Landwirtschaft auf einem historischen Tiefstand. Klar ist lediglich: Jedes Lebensmittel soll makellos und rund ums Jahr zu haben sein – aber bitte nachhaltig, regional und bio. Kann das funktionieren? Natürlich nicht, sagt Timo Küntzle. Der Journalist und Landwirtsohn sieht genau hin, um mit romantisierenden und verteufelnden Vorurteilen aufzuräumen. Welche Rolle spielt Landwirtschaft beim Klimawandel? Ist „bio für alle“ realistisch? Wie schädlich sind Glyphosat und andere Pestizide tatsächlich, was sind die Alternativen? Und nicht zuletzt: Ist unsere Angst vor Gentechnik auf dem Teller berechtigt, war unser Essen in der „guten alten Zeit“ wirklich besser? Die Antworten sind nicht immer einfach. Aber zweimal hinsehen lohnt sich. Nicht nur, weil es um unser täglich Brot geht, sondern auch, weil etwas mehr Landverstand uns allen guttäte.


ERSTE SÄTZE: Fast nichts von dem, was wir essen, ist natürlich. Nicht in seiner genetischen Zusammensetzung und schon gar nicht in der Art und Weise, wie es gewachsen ist. Vielmehr wurden nahezu alle unsere Lebensmittel auf die eine oder andere Weise von und Menschen 'manipuliert'.

KOMMENTARE: -

Verlag: K&S | Seiten: 334 | Preis: 24,00€ als TB, 16,99€ als eBook | Genre: Sachbuch | Ersterscheinungsjahr: 2022 | Originaltitel: Landverstand - Was wir über unser Essen wirklich wissen sollten






INHALT: Dass unsere Lebensmittel nicht so natürlich sind, wie wir es uns vielleicht wünschen würden, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Dass sie aber doch so stark manipuliert werden, um die Menschheit besser ernähren und das Klima weniger belasten zu können, ist den meisten sicherlich nicht klar gewesen. Der Journalist Timo Küntzle erklärt in seinem Buch, wie Ackerbau entstand und ursprünglich ablief, wie das Klima durch die Landwirtschaft belastet wird, wie die Natur zerstört wird, was Kunstdünger bewirkt, welche Rolle Pestizide spielt und wie wichtig Gentechnik auch in Zukunft für uns sein wird.

MEINE MEINUNG: Seit einer Doku über Biolebensmittel mit Jenke von Wilmsdorff bin ich selbst etwas interessierter, wie Lebensmittel produziert werden und mein Freund interessiert sich seither noch deutlich extremer dafür. Da ich Biologie mit Schwerpunkt auf Genetik studiert habe, kann ich generell nicht nachvollziehen, weshalb man sich in einem so fortschrittlichen Land wie Deutschland die Chance nimmt, Lebensmittel durch Gentechnik zu optimieren, auch viele Entscheidungen, die bezüglich des Klimas immer wieder beschlossen werden, sind für mich unverständlich. 'Landverstand' hat alle diese Themen ausführlich und auch für Menschen mit wenig Vorwissen sehr einfach erläutert, auch viel Neues habe ich dazu gelernt. Der Autor scheinen eine sehr ähnliche Ansicht der Dinge zu teilen, weswegen ich ihm in den meisten Punkten auch zustimmen kann. Ab und an war das Buch ein klein wenig zäh (ein paar Schaubilder mag ich bei Sachbüchern sehr gerne), aber alles in allem war es wirklich interessant.

FAZIT: Ein sehr informatives Buch über das Klima und die Landwirtschaft mit ein paar trockenen Passagen.





Beschäftigt ihr euch mit euren Lebensmitteln intensiv?

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