Montag, 3. April 2023

Buchrezension #275: Ginsch - Metamania

 Heute kommt eine Rezension zu einem etwas anderen Buch. Es handelt sich hierbei um das 11. Wanderexemplar des Autors Ginsch, der aktuell auf der Suche nach einem Verleger für sein Buch ist. Um sich schonmal einen Namen zu machen, hat er ein paar Exemplare selbst drucken lassen und überall verteilt. Ich habe meines in einem Bücherschrank im Einkaufscenter gefunden und innerhalb von 3 Tagen gelesen.

KLAPPENTEXT: Elvin kann Realität und Phantasie nicht klar unterscheiden und lebt daher in einer stetigen Unsicherheit. Er ist angewiesen auf die Hilfe seiner Schwester Leonge. Sie ist immer an seiner Seite, beschützt ihn, verteidigt ihn und hilft ihm, Missverständnisse zu vermeiden. Elvin hat keine Wahl als ihr zu vertrauen. Doch was ist, wenn sie diejenige ist, die irrt?
Völlig ausser Kontroller geraten die Dinge jedoch, als ihr verschollener Vater vom Zug erfasst wird und stirbt. Die Welt von Elvin und Leonge bricht zusammen. War es Selbstmord? Wo kommen plötzlich all die Schulden her? Wo ist das ganze Geld hin? Wo können Elvin und Leonge in Zukunft leben und arbeiten?
Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, den die Geschwister nur gemeinsam lösen können.
Der Leser folgt Elvin auf Schritt und Tritt und wird mit ihm mehrfach unter den Trümmern der in sich zusammenfallenden Geschichte begraben.
Elvin muss Leonge vertrauen, aber was noch wichtiger ist: Er muss sich selbst vertrauen.


ERSTE SÄTZE: "Elvin. El-vin!" "Was ist los, Leonge?" "Da ist ja mein Bruder. Kommen sie mit, wir setzen uns in die Küche"

KOMMENTARE: -

Verlag: - | Seiten: 268 | Preis: noch nicht veröffentlicht | Genre: Comic, Mystery | Ersterscheinungsjahr: 2022 (1. Korrekturfassung) | Originaltitel: Metamania




INHALT: Elvin ist Autist. Und weil er immer wieder in eine Welt abrutscht, die nur in seinem Kopf existiert, ist er komplett auf seine Schwester Leonge angewiesen. Die beiden leben alleine in ihrem Elternhaus, doch als die Polizei ihnen plötzlich mitteilt, dass ihr verschollener Vater vom Zug erfasst wurde und einen Berg Schulden hinterlassen hat, beginnen die beiden zu zweifeln. Wo war er all die Zeit und wieso hat sich sein Schuldenberg so erhöht, obwohl er doch eigentlich wohlhabend war? Sie durchsuchen seine Wohnung und Elvin findet eine Karte, die den Weg zum Vermögen beschreiben soll. Doch existiert diese wirklich oder nur in Elvins Phantasie?

MEINE MEINUNG: Das Buch habe ich absolut durch Zufall im Bücherschrank im Milaneo, einem Einkaufscenter in Stuttgart, gefunden. Da ich direkt davor im Mangaladen war, war ich absolut gehypt, was Bücher im Manga- oder Comicstil angeht und weil ich mir eingeredet habe, dass man so etwas sehr schnell lesen kann, hab ich das Buch dann mitgenommen. Zu Beginn fand ich die Geschichte etwas verwirrend, weil man sofort in Elvins zusätzliche Welt eintaucht, wobei der Übergang fließend ist. Somit hat man beim Lesen erst mal ein paar Fragezeichen im Kopf, die sich aber schnell lichten. Generell ist die Geschichte gut aufgebaut und interessant gestaltet, immer wieder gibt es ein paar lustige Szenen, bei denen man schmunzeln muss. Vor allem Elvins Reaktionen als Autist, die einfach sehr nüchtern sind und nicht so ganz der Norm entsprechen, haben mir total gut gefallen. Die Zeichnungen sind nicht absolut ausgereift, da sie aber, genau wie die Idee und Umsetzung ebenfalls vom Autor kommen und nicht von jemandem, der sich den ganzen Tag nur mit Zeichnungen beschäftigt, finde ich das nicht weiter tragisch.
Die komplette Geschichte ist ein wenig seltsam und anders und gefällt sicherlich nicht jedem, genau deshalb hat sie mir aber wirklich gut gefallen. Zum Ende hin gibt es fast gar keinen Text mehr und obwohl die Bilder sehr wenige Details aufweisen, kann man doch die Verzweiflung von Elvin und die Beklemmung im Allgemeinen wahnsinnig gut spüren.
Ich würde mir für das endgültige Buch vielleicht noch etwas mehr Inhalt wünschen.




FAZIT: Wer mal eine ganz andere Geschichte sucht, ist hier genau richtig.





Lest ihr manchmal Comics?

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