Mittwoch, 27. April 2022

Buchrezension #233: Abigail Assor - So reich wie der König

'So reich  wie der König' wurde mir via  wasliestdu vom Verlag zur Verfügung gestellt. Das Buch habe ich in 15 Tagen gelesen, leider war es doch etwas langatmig.

KLAPPENTEXT: Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die jointsrauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss.


ERSTE SÄTZE: Ein Junge hatte ihr gesagt, anderswo, ganz weit weg, gebe es Sand, der weich sei wie Samt und weiß wie Wolken, und er hatte von den Muscheln und dem Salzgeschmack gesprochen, und von einer Musik der Wellen; sie hatte ihm nicht geglaubt. Die kleinen Dreckskerle aus Carriéres Centrales schwindelten einem immer etwas vor, um einen zu behexen.


KOMMENTARE: 
»Brutal, strahlend und sinnlich.«
Les inrockuptibles

»Kann man vergessen, dass man arm ist? Mehr noch als ein Liebesroman – oder vielleicht gerade, weil es ein Liebesroman ist –, ist So reich wie der König eine Geschichte der Macht. Um die zwei jungen Leute herum lebt, zitt ert, irrt die Stadt Casablanca.«
Libération

»Abigail Assor erzählt mit einer unvergleichlichen Sogwirkung von verbissenen Hoffnungen und unzerbrechlichen sozialen Konventionen. ... Ein atemberaubender, atmosphärisch dichter Roman.«
Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost

Verlag: Insel | Seiten: 224 | Preis: 19,99€ als eBook, 23,00€ als HC | Genre: Liebe, Literatur | Ersterscheinungsjahr: 2022 | Originaltitel: Aussi riche que le roi | ISBN: 978-3-458-64284-8



INHALT: Sarah ist mit ihrer Mutter von Frankreich nach Marokko gezogen. In Casablanca bemerkt sie aber, dass die Unterschiede vor allem hier zwischen arm und reich sehr extrem sind, weshalb sie plant, in die Kaste der Reichen aufzusteigen. Obwohl sie erst 16 ist, hat sie sich schon oft mit reichen Jungs abgegeben, um kostenlos Jeans, Milchshakes oder Mittagessen zu bekommen. Dann lernt sie über einen bekannten Driss kennen, dessen Familie man nachsagt, sie sei so reich wie der König. Zunächst ignoriert Driss Sarah, was unter anderem daran liegt, dass er trotz des Altersunterschiedes zu Sarah noch keinerlei Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hat. Sarah lässt nicht locker und nach und nach nähern sich die beiden an. Doch können sie die Kluft zwischen arm und reich überwinden?


MEINE MEINUNG: Dieses Buch ist wirklich etwas speziell. Der Schreibstil ist extrem ausufernd, aus einem Blick in die Augen von Driss wird eine seitenlange Beschreibung der Augenfarbe in all seinen Facetten. So verliert man manchmal leider sogar den Überblick, worum es gerade eigentlich ging. Die Geschichte selbst plätschert irgendwie so vor sich hin, allzu viel passiert aber leider nicht. Sarah war das komplette Buch über unsympathisch, alle Charaktere blieben total flach. Lediglich die Einblicke in muslimische Bräuche fand ich interessant.
SPOILER: Die Beziehung zwischen Driss und Sarah konnte ich nicht im geringsten nachvollziehen. Die beiden verbindet überhaupt nichts, sie kommunizieren nicht miteinander, obwohl sie tagein, tagaus aufeinander sitzen. Mehr als Zärtlichkeiten haben sie eigentlich nicht ausgetauscht, erst während des Opferfestes, das relativ weit hinten kommt, hatte man wirklich das Gefühl, dass beide miteinander kommunizieren.
Wer mehr über das Buch wissen möchte, kann die Meinung von mir und anderen Testlesern auch auf wasliestdu.de unter den Leserunden nachlesen, dort bin ich noch genauer auf alles eingegangen.


FAZIT: Ein interessanter Einblick in das Casablanca der 90er, der aber durch zu viele Abschweifungen den Fokus verliert.




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