Dienstag, 23. April 2024

Buchrezension #308: Yves Gorat Stommel - Retrovolution [unbezahlte Werbung]

 Wieder mal konnte ich ein Buch beenden, das ich vor laaanger Zeit via lovelybooks erhalten habe. Dafür habe ich tatsächlich 127 Tage gebraucht, so lange habe ich an einem Buch glaub noch nie gelesen.

KLAPPENTEXT: Die kleine Kolonie Ararat stellt das Zuhause der letzten Menschen auf Erden. Fünf Menschheitsprägungen leben hier zusammen; fünf Prägungen, die sich über die Jahrhunderte voneinander fortentwickelt haben, um mittels unterschiedlichen Ansätzen und Technologien ihre geistigen und körperlichen Eigenschaften zu optimieren. Die Unsterblichkeit des Individuums scheint in greifbare Nähe gerückt.

Umso schockierter reagiert die Menschheit, als eine Welle von vermuteten Suiziden die begabtesten Kinder der Kolonie heimsucht. Die Jugendlichen setzen dabei nicht nur ihrem eigenen Leben, sondern auch dem der ihnen am nächsten stehenden Menschen ein Ende.

An der Schwelle zum nächsten evolutionären Entwicklungsschritt begeben sich Mensch und Maschine in virtuellen und realen Welten auf die Suche nach Antworten.

Doch vielleicht sind gerade diese Antworten das Problem?

ERSTE SÄTZE: Alle zwanzig bis dreißig Jahre ereignet sich ein Vorfall, der eine ganze Generation prägt. Ein einschneidendes Ereignis, das fortan ihr Verhalten, ihre Überzeugungen, ihre Ängste und ihre Hoffnungen beeinflusst.

KOMMENTARE: -

Verlag: Independently Published | Seiten: 440 | Preis: 2,99€ als eBook, 10,99€ als TB | Genre: Science Fiction, Philosophie | Ersterscheinungsjahr: 2022 | Originaltitel: Retrovolution




INHALT: Der Großteil der Menschheit wurde ausgelöscht. Nur ein kleiner Teil, der vor einiger Zeit, als es um die Menschen auf der Erde schon kritisch stand, auf eine Mission ins Weltall geschickt wurde, existiert noch. Sie hatten die Mission, eine neue 'Erde' zu finden, sind daran zwar gescheitert, aber haben es geschafft, eine neue, kleine Bevölkerung auf der Erde aufzubauen. Alle Menschen aller 5 Prägungen (Retro, Denas, Omega, Psyphas und Trans) leben mehr oder weniger friedlich nebeneinander her, doch immer wieder verschwinden Kinder oder bringen sich und ihre ganze Familie um. Doch was bringt die jungen Menschen dazu, ihr Leben zu beenden und was hat der zuvor extrem schnell erhöhte IQ, vor allem im Bereich der Philosophie, damit zu tun? Jede Prägung versucht auf seine ganz eigene Art, die erneute Auslöschung aufzuhalten. Doch können sie es rechtzeitig schaffen?

MEINE MEINUNG: Ich liebe ja SciFi und Dystopien, das Buch passt also generell perfekt. Die verschiedenen Prägungen (Retro=lehnen alles moderne ab, Denas=entwickeln sich mittels Gentechnik weiter, Omega=halten durch die perfekte Menge Sport und Nahrungsergänzung ihren Körper in Einklang, Psyphas=erhalten durch einen Dispenser im Kopf die perfekte Menge Medikamente, können damit auch ihre Gefühle unterdrücken, Trans=die Cyborgs unter den Menschen, verbessern ihre Körper mittels interner und externer Technik) sind zu Beginn doch etwas kompliziert, aber eigentlich eine wirklich coole Idee. Vor allem die Technik der Trans gefiel mir ausgesprochen gut, denn sie können mittels eines Gerätes in ihrem Kopf die Leistung ihres Gehirns deutlich vergrößern und Erinnerungen darin anlegen und zudem halten sie sich viel im Virtuum auf, einer virtuellen Welt, in der die Zeit deutlich langsamer abläuft und man alles Erdenkliche machen kann.
Die Geschichte ist allerdings doch deutlich philosophischer geworden als gedacht und zumindest ich musste feststellen, dass dieses Gebiet doch leider so gar nicht meinen Interessen entspricht. Diese Stellen hätte ich eigentlich liebend gerne übersprungen, ich wollte allerdings auch nicht Gefahr laufen, etwas wichtiges zu verpassen, also hab ich doch alles gelesen. Dadurch hatte das Buch aber schon so seine Längen und ich habe recht schnell ein 2. Buch parallel gelesen und dieses trotz höherer Seitenanzahl auch früher beendet.
Die eigentliche Idee der Geschichte kann ich hier nicht nennen, ohne zu spoilern, ich hätte mir aufgrund der extrem coolen Technik aber tatsächlich doch eine etwas coolere Auflösung erhofft.
Diese hat leider auch noch ein paar offene Fragen, die ich gerne beantwortet gewusst hätte, das Buch endet aber Gott sei Dank auch nicht mit einem riesigen Cliffhanger.
Manchmal gab es leider doch gravierende Grammatik- und/oder Rechtschreibfehler (der schlimmste: In Ararat wurden Verblichene typischerweise innerhalb Tagesfrist kremiert), die manchmal einfach gar keinen Sinn ergeben haben, wodurch man sich die Sätze etwas zusammenreimen musste.

FAZIT: Eine tolle Idee mit einer etwas schwachen Umsetzung.





Lest ihr philosophische Bücher?

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