Mittwoch, 16. Oktober 2019

Buchrezension #97: V. K. Ludewig - Ashby House

"Ashby House" war tatsächlich mein ältestes eBook, weshalb ich mich auch dazu entschieden habe, dieses als nächstes zu lesen. Zudem war es tatsächlich mein erstes Buch aus dem Genre Grusel/paranormale Aktivitäten. Da es sich hier nicht um mein Hauptbuch handelte, habe ich es vom 15.09.-15.10. gelesen, wobei ich die letzten 60 Seiten tatsächlich gestern in einem Rutsch gelesen habe.


KLAPPENTEXT:

Nichts ist wie es scheint

An einem frostigen Januartag erwartet Ashby House friedlich seine neue Besitzerin, die weltberühmte Fotografin Lucille Shalott. Lucille reist in Begleitung ihrer Schwester Laura an, mit der sie in abgrundtiefem Hass verbunden ist. Kaum angekommen, ist Lucille plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Laura, von Lucilles Verschwinden unangenehm berührt, macht sich mit Butler Steerpike auf die Suche nach ihr. Als sie in den verbotenen zweiten Stock mit dem legendären Turmzimmer vordringen, erwacht Ashby House schlagartig zu eigenem Leben und geht zum Gegenangriff über ...



KOMMENTARE:

"Das Buch besticht durch Sprachgewandtheit und Ideenreichtum."
Nordlicht

"'Ashby House' ist ein Spukhaus-Roman, der Gänsehaut garantiert."

Neue Rundschau



"V. K. Ludewig ist ein superspannender Grusel-Fantasy-Roman mit erfrischend komödiantischen Elementen gelungen."
Südhessen Woche


ERSTE SÄTZE: Im Turmzimmer waren immer Menschen verschwunden. Daran hatte sich seit der Erbauung von Ashby House im Jahre 1845 nichs geändert, genauer gesagt: seit seiner Möblierung im Spätherbst desselben Jahres. Kaum, dass ein Schrank, ein Stuhl, ein Bett, ein Spiegel im Raum waren, schien er Menschen und andere Lebewesen zu verschlucken.





Verlag: dtv | Seiten: 288 | Preis: 3,99€ als eBook | Genre: Mystery | Ersterscheinungsdatum: 2012 | Originaltitel: Ashby House | ISBN: 978-3-423-21351-6







INHALT: Laura lebt schon immer im Schatten ihrer Schwester, denn diese ist, im Gegenteil zu ihr, erfolgreich in dem, was sie macht. Da Laura nie einen Beruf erlernt hat, arbeitet sie schon immer für Lucille, was ihre doch sehr angespannte Beziehung weiter verhärtet. Als Lucille durch einen Unfall dann auch noch gehbehindert ist und Laura im Verdacht steht, daran schuld zu sein, gerät ihr Verhältnis völlig aus der Bahn. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Laura niemanden außer ihren Butler Steerpike niemanden in das plötzliche Verschwinden Lucilles einweiht. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt können die beiden das Verschwinden vertuschen, doch als Lucilles Schützling Steven Steed nach der verletzten Starfotografin sehen möchte und ebenfalls verschwindet, bröckelt die Fassade immer mehr. 



MEINE MEINUNG: Puh, hier fällt mir ziemlich viel ein, was ich kritisieren will. Das Buch begann tatsächlich ziemlich langsam, spannend wurde es erst ab ca. dem ersten Drittel. Dann hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass es doch ganz gut werden könnte und das zweite Drittel fand ich auch ziemlich passabel. Das Ende hingegen war einfach absolut unplausibel, dazu werde ich aber gleich noch Einiges spoilern.
Abgesehen von dem schlechten Ende fand ich das Buch insgesamt auch teilweise etwas seltsam. Oft war die Sprache ziemlich gehoben und dadurch auch nicht ganz flüssig, manchmal aber auch unheimlich flach, vor allem in den, meiner Meinung nach völlig unnötigen, Sexszenen. Zudem fand ich leider keinen der Protagonisten wirklich sympathisch und oft gab es seitenlange Auflistungen über Lucilles Kunden, Vorbilder etc., die absolut nichts zur Geschichte beigetragen haben.
Nur kommen wir noch zu ein paar SPOILERTHEMEN: mir ist es absolut schleierhaft, weshalb der Autor am Ende der Meinung war, dass der Hund, welchen Laura zu Beginn des Buches aufgenommen hat, gleichzeitig auch der Cafébesitzer sein soll. Zudem frage ich mich, wieso Laura genau diesen Mann, der sie zusätzlich an die Presse verraten und eine verdeckte Reporterin eingeschleust hat, auch noch heiratet. Ebenfalls habe ich keine Ahnung, weshalb plötzlich die Sexualität Lucilles thematisiert wird, wodurch man erfährt, dass sie intersexuell ist und somit äußerlich eine Frau ist, gleichzeitig einen Penis hat. Zudem hätte ich es viel besser gefunden, wenn die Kinder in Ashby House dort gelebt hätten, weil an ihnen Versuche stattgefunden hätten, das hätte für mich deutlich besser zur Geschichte gepasst. Dass diese Kinder eigentlich einem Urvolk angehören und für die Minenarbeit ausgebildet werden sollte, war wieder absolut an den Haaren herbei gezogen.
Zuletzt bleiben einfach noch einige Fragen zurück: Wieso genau konnte Lucille durch ihren Unfall denn nicht mehr gehen? Wieso entlässt Ashby House plötzlich wieder alle Menschen aus dem Turmzimmer, die es dort zuvor verschwinden ließ? Und was bedeutet die stetig ansteigende Zahl hinter den Namen der Kinder in den Aufzeichnungen der Ashby-Geschwister, über die Laura doch eigentlich so gegrübelt hat?
Wie ihr seht, habe ich dieses Mal doch Einiges zu kritisieren, weshalb ich nur bei einer knappen 2-Sterne-Bewertung lande. Insgesamt wurde ich ganz gut unterhalten, das Buch war auch kein vollkommener Reinfall, nochmal würde ich das Buch oder ein anderes des Autors aber nicht lesen.




Hattet ihr schon ein Buch, welches so viele Absurditäten aufwies?




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