Mittwoch, 6. Februar 2019

Buchrezension #80: Mechthild Borrmann - Trümmerkind

Das Buch musste ich tatsächlich dazwischen schieben, da ich Ende Januar wieder eine Leserunde in meinem Buchclub hatte und jeder das Buch lesen muss. Insgesamt war ich damit vom 21.-24.01. beschäftigt, was für meine Verhältnisse wieder echt flott ist.

KLAPPENTEXT: Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14-jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im völlig zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Es ist bitterkalt, Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/47. Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern einen etwa dreijährigen Jungen - und daneben eine nackte Tote. Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau verfolgt ihn in seinen Träumen.
Der Kleine wächst bei den Dietzens auf. Erst viele Jahre später wird das einzige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familieverknüpft ist...

KOMMENTAR: 

"Ein Buch, in dem Mann versinken kann."
Stern


"Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, das wir nicht vergessen sollten, verpackt in eine berührende Familiengeschichte."

WDR

"Es ist die Mischung aus historischer Roman, Familiengeschichte und Krimi, die Trümmerkind zu einem Leseerlebnis macht."

Focus online


ERSTE SÄTZE: "Erstes wässrig violettes Licht zeigte sich am Horizont, schob sich über Schuttberge, fiel in Bombenkrater und zeichnete die Konturen der Trümmerlandschaft nach. Er kam jetzt schneller voran, konnte sehen, wohin er seine Füße auf dem unebenen Gelände setzen musste."


Verlag: Droemer | Seiten: 300 | Preis: 10,99€ als TB | Genre: Krieg | Ersterscheinungsdatum: 2016 | Originaltitel: Trümmerkind | ISBN: 978-426-30492-1

  







INHALT: Hanno kämpft mit seiner Mutter und seiner Schwester Wiebke nach dem Krieg in Hamburg ums blanke Überleben. Als er, so wie jeden Tag, in den Trümmern nach etwas Nützlichem sucht, womit er auf dem Schwarzmarkt Geld für Lebensmittel und Kohle bekommen kann, findet seine Schwester plötzlich einen kleinen Jungen. Anfänglich überlegt die Mutter, ob sie das Kind behalten soll, entscheidet sich aber schnell dafür, Joost aufzunehmen.
Gleichzeitig wird in Uckermark Gut Anquist als Flüchtlingsunterkunft genutzt, in der die Familie Anquist nicht mehr willkommen ist, weshalb sie sich letztendlich auf den Weg zu einem Familienfreund nach Spanien machen.
45 Jahre später lebt Anna ein beschauliches Leben in Hamburg mit ihrer ehemals alkoholkranken Mutter, welche ihr damals wie heute grundsätzlich für alles, unter anderem auch für ihre eigene Sucht, die Schuld gibt.

MEINE MEINUNG: Wie man wahrscheinlich bemerkt hat, fällt es mir schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben, denn wir haben insgesamt eigentlich 4 Handlungsstränge, die sich irgendwann zusammenfügen werden.
Zunächst fand ich den Schreibstil des Buches sehr gut, ich hab gerne dazu gegriffen und bin auch schnell voran gekommen. Abgesehen davon mochte ich die Geschichte um Hanno und den kleinen Joost unheimlich gerne, die Geschichte um Gut Anquist fand ich nicht ganz so interessant, ebenso wie die beiden Handlungsstränge in der Gegenwart (den zweiten kann ich hier leider nicht beschreiben, da er zu viel vorweg greifen würde), sie waren allerdings nun mal notwendig für die Geschichte. Insgesamt hätte ich mir, vor allem, weil dies das erste Buch für mich war, das im Krieg spielt, mehr Informationen aus dem damaligen Leben gewünscht, mir hätte es dementsprechend auch nichts ausgemacht, wenn das Buch mehr Seiten gehabt hätte. Zudem fand ich die Aufklärung am Ende des Buches doch ziemlich flott (deshalb ist da Buch übrigens als Krimi deklariert, was meiner Meinung nach aber keiner war), auch hier hätten ein paar Seiten gut getan. Alles in allem ein Buch, das man definitiv nicht lesen kann, vollends begeistert war ich aber nicht. Falls man aber Geschichten, die in der Nachkriegszeit spielen mag, kann ich das Buch definitiv empfehlen.







Lest ihr gerne Kriegsgeschichten?

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