Dienstag, 3. März 2020

Buchrezension #115: Joe Hammond - Eine kurze Geschichte vom Fallen-Was ich beim Sterben über das Leben lernte

'Eine kurze Geschichte vom Fallen' habe ich vom 28.02.-02.03. gelesen, was für mich tatsächlich ziemlich flott ist. Da ich aber übers Wochenende bei meinen Eltern war und dementsprechend eine Weile gefahren bin, hatte ich während der Fahrt genug Zeit zum Lesen und fast die ganze Rückfahrt habe  ich auch dieses Buch gelesen. Über vorablesen habe ich es übrigens das Buch zur Rezension erhalten.


KLAPPENTEXT: Joe Hammond fällt einfach hin. Zum ersten Mal passiert es, als er seinen kleinen Sohn zu Schule bringt und merkt: Sein Körper macht auf einmal Dinge, die er nicht mehr steuern kann. Nach einem halben Jahr Ungewissheit und einer Odyssee der Arztbesuche bekommt Joe Hammond die Diagnose: Er leidet an der Motoneuron-Krankheit - eine zum Tode führende Erkrankung des motorischen Nervensystems. Und er weiß: Er hat nicht mehr viel Zeit, er wird die Kontrolle über seinen Körper, er wird sein Leben verlieren. Und die Menschen, die er am meisten liebt, verlieren ihn. Vom anfänglichen Stolpern bis hin zur fortgeschrittenen Bewegungsunfähigkeit nimmt uns Joe Hammond mit auf seine letzte Reise: Taumeln, hinfallen, auseinanderfallen. Mit tieftraurigem Humor beschreibt er, wie es ist, sich der eigenen Vergänglichkeit so radikal bewusst zu werden und dabei das Leben zu lieben wie nie zuvor.


ERSTE SÄTZE: Wenn ich nur aufhören könnte umzufallen, wäre dieses Buch lustiger. Ich bin ein großer Mann, und so allmählich verursache ich einen ziemlichen Flurschaden. Soeben habe ich einen Küchenschrank demoliert, und vor zwei Wochen habe ich mir auf dem Schlafzimmerboden die Schulter ausgekugelt.


Verlag: HarperCollins | Seiten: 254 | Preis: 20€ als HC, 15,99€ als eBook | Genre: Reality | Ersterscheinungsdatum: 2020 | Originaltitel: A Short History of Falling-Everthing I Observed About Love Whilst Dying | ISBN: 978-3-95967-485-0







INHALT: Joe Hammond fällt ständig um. Und das erschreckt nicht nur ihn, sondern vor allem seine beiden kleinen Kinder Tom und Jimmy. Doch die Stürze häufen sich und die Kinder gewöhnen sich so langsam daran. Irgendwann macht sich die Motoneuron-Krankheit nicht mehr nur an einem Bein bemerkbar, sondern an beiden Beinen, dann auch an seinen Händen und irgendwann ist er komplett auf die Hilfe seiner Ehefrau Gill angewiesen.


MEINE MEINUNG: Auch wenn ich reale Geschichten wirklich ungerne schlecht bewerte, muss ich das hier leider tun. Ich dachte eigentlich, dass mir dieses Buch zunächst die Krankheit beschreibt, den allgemeinen Verlauf, wie häufig sie vorkommt etc., einfach um einen kleinen Einblick zu erhalten, diese Info fehlte für mich aber irgendwie komplett und so fand ich es im Allgemein schwer, in das Buch hineinzufinden. Das wird dann auch noch erschwert, weil der Autor teilweise extrem von einem Abschnitt zum anderen in den Zeiten hin und her springt, so als ob ihm gerade noch eingefallen wäre, dass er ja noch Geschichte XY lesen möchte, so ein richtiger Lesefluss kam dadurch nicht zustande. Zudem besteht einfach fast das ganze Buch aus teilweise ziemlich komplizierten Metaphern, aber aus sehr wenig Handlung. Hier frage ich mich, wieso er beschreibt, dass er zwei ziemlich ausschweifende Metaphern für seine Krankheit verworfen hat (so ausschweifend waren die im Vergleich zum restlichen Buch nicht und thematisiert wurden sie ja trotzdem), wenn er ansonsten alles metaphorisch beschreibt. Oft wurden einfachste Vorgänge für meinen Geschmack auch viel zu ausführlich beschrieben ("Es war ein natürlicher und effektiver Überlauf, was bedeutete, dass er die Menge an Milch und Müsli, die er in sich hineinschaufelte, nicht reglementieren musste.")
Ca. zur Hälfte wird tatsächlich auch über seine Vergangenheit vor der Erkrankung geredet, die mich aber eigentlich nicht interessiert hat, ich wollte etwas über diese mir unbekannte Erkrankung lesen, nicht über einen psychisch angeschlagenen, wenig erfolgreichen Autor.
Ich hätte mir auch noch gewünscht, ob er mittlerweile seiner Krankheit erlag oder in welchem Stadium er sich befindet, so tappt man als Leser auch am Ende etwas im Dunkeln.




Lest ihr ab und zu Tatsachenberichte?







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen