Donnerstag, 29. März 2018

Buchrezension #61: Axel Ranisch - Nackt über Berlin

Dieses Buch wurde vom 17.-28.03. gelesen, ich bin also endlich mal wieder etwas schneller geworden, was das lesen angeht. Auch dieses Buch habe ich von vorablesen  zum Rezensieren bekommen.


KLAPPENTEXT: Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Siebzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren sturzbetrunkenen Rektor auf der Straße auflesen und in seiner Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, Gott zu spielen, und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der sowieso mit seiner zarten Verliebtheit zu Tai ringt. Er muss handeln...


KOMMENTARE: 
Dieses Buch ist wie eine altgriechische Fruchtbarkeits-Göttin die in einem Ananas-Kostüm auf einem Kindergeburtstag in der Plattenbau-Siedlung aus der Torte springt.
Robert Gwisdek

Intensiv, spannend, frisch und sexy!
Devid Striesow


ERSTE SÄTZE: Papa war im Ausland und Mama beim Zumba. Es konnte mich also niemand stören.
Rachmaninoff. Sinfonische Tänze op. 45 - der Morgen.
Ich legte die CD ein, zog meine Hose aus und kroch mit der Fernbedienung unter die Bettdecke. Ich drückte auf Play. Noch vor dem ersten Ton schoss mir das Blut in den Unterleib. Ich drehte mich auf den Bauch und bohrte meine Erektion in die Matratze.



Verlag: ullstein fünf | Seiten: 380 | Preis: 20,00€ | Genre: Coming-of-age | Ersterscheinungsdatum: 2018 | Originaltitel: Nackt über Berlin | ISBN: 978-3-96101-013-4



WORUM GEHT ES?:Janni ist nicht wie die anderen Jungs. Er interessiert sich nicht für Mädchen, ganz im Gegenteil, denn er ist schwul. Zusätzlich ist er ein Musikgenie und liebt die Musik und ihre verstorbenen Komponisten mehr als alles andere. Naja, fast alles, denn er liebt außerdem seinen besten Freund Tai. Tai ist das Gegenteil von Janni. Hübsch, schlank und total rebellisch. Deshalb ist es auch Tai, der auf die Idee kommt, den Rektor Herr Lamprecht in seinem eigenen Apartment einzusperren. Zunächst soll das Ganze nur neues Material für Tai werden, denn er filmt alles und jeden und hält es für eine tolle Idee, auch die Gefangenschaft des Rektors zu filmen. Doch nach kurzer Zeit lassen sich die beiden dazu verleiten, den Lehrer länger gefangen zu halten als geplant, um ihm die Wahrheit über den Selbstmord einer Schülerin, die als psychisch labil dargestellt wurde, zu entlocken.
MEINE MEINUNG: Dieses Buch ist wirklich kurios. Manche Szenen (wie die hier niedergeschriebene Anfangsszene) sind einfach so skurril, dass man zweimal lesen muss. Andere wiederum sind unfassbar ernst und gefühlvoll geschrieben, was einen tollen Ausgleich schafft. Der Verlauf der Geschichte war schlüssig dargestellt und die Personen wirklich sehr authentisch ausgearbeitet (die Szene mit Janni's Papa und Onkel Martin fand ich zum Beispiel unfassbar grandios). Das Buch vermittelt ständig mit wirklich einfachen Worten kleine Denkanstöße, an die ich mich wirklich noch eine lange Zeit erinnern werde. Der Schluss war für meinen Geschmack fast ein kleines bisschen zu schnell, aber vielleicht hat genau das mich noch viel mehr zum Nachdenken angeregt.


Kennt ihr Axel Ranisch?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen